Gedenkt nicht an das Frühere und achtet nicht auf das Vorige! Denn siehe, ich will ein Neues schaffen, jetzt wächst es auf, erkennt ihr’s denn nicht?
Jesaja 43,18-19
Das Himmelreich gleicht einem Senfkorn, das ein Mensch nahm und auf seinen Acker säte.
Matthäus 13,31
Er allein breitet den Himmel aus und geht auf den Wogen des Meers. Er macht den Großen Wagen am Himmel und den Orion und das Siebengestirn und die Sterne des Südens.
Hiob 9,8-9Petershain | Kollm | See mit Kindergottesdienst |
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05.11.2023 22. Sonntag nach Trinitatis |
10:30 Uhr Familiengottesdienst mit Gerd Neumann & Team |
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12.11.2023 Drittletzter Sonntag im Kirchenjahr |
--> | 10:30 Uhr Gottesdienst mit Thomas Brendel |
10:30 Uhr Gottesdienst mit Pfarrer Bönisch |
19.11.2023 Vorletzter Sonntag des Kirchenjahres |
9:00 Uhr Gottesdienst mit Hl. Abendmahl mit Pfarrer Bönisch |
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Mi, 22.11.2023 Buß- und Bettag |
--> | --> | 14:00 Uhr Gottesdienst mit Pfarrer Bönisch und Lobpreisgruppe anschl. Gemeindeversammlung |
26.11.2023 Ewigkeitssonntag |
9:00 Uhr Gottesdienst mit Totengedenken und Hl. Abendmahl mit Präd. Hermasch |
10:30 Uhr Gottesdienst mit Totengedenken und Hl. Abendmahl mit Präd. Hermasch |
10:30 Uhr Gottesdienst mit Totengedenken und Hl. Abendmahl mit Pfarrer Bönisch |
An folgenden Terminen findet jeweils Kindergottesdienst statt: 15.10.23 in See
Andacht im Oktober 2023
Er allein breitet den Himmel aus und geht auf den Wogen des Meers. Er macht den Großen Wagen am Himmel und den Orion und das Siebengestirn und die Sterne des Südens. Hiob 9,8-9
Warum? Warum lässt Gott das zu? – An dieser Frage kommt keiner vorbei. Keiner, der das Leid sieht, was uns die Bilder von Fernsehen, Internet und Zeitung in unsere Wohnung tragen. Die furchtbaren Erlebnisse von Frauen, Männern, Kindern. Vergewaltig, misshandelt, ermordet. Die schauerlichen Bilder von Häuserruinen – durch gewaltige Waffen zerstört. Der Hass, der nach neuer Gewalt ruft. Als Christ muss ich die große Frage stellen: Warum? Warum lässt Gott das zu. Gott, der doch gut ist. Gott, der Liebe ist. Gott, der barmherzig ist. Warum? – Und noch während ich die Frage stelle, weiß ich, dass ich keine schnelle Antwort bekomme. Keine Antwort würde mich zufriedenstellen. Nichts kann das Lied relativieren!
Die Frage nach dem „Warum“ ist nicht neu. Wie sollte sie auch! Die Bibel selber setzt sich mit ihr auseinander. Da wird von einem Mann erzählt, der alles verliert. Sein Geld und seinen Besitz. Seine Kinder kommen bei einer Katastrophe um. Furchtbar. Schließlich wird er krank und verliert die Gesundheit. Allein am Leben bleibt er: Hiob, so heißt der Mann. „Hiobsbotschaften“ musste er über sich ergehen lassen. Und stellt die Frage: Warum? Die leichte Antwort, dass er selber schuld sei, lässt er nicht gelten. Freunde kommen und wollen ihm beistehen. Sie sind überzeugt: Er leidet wegen seiner Sünden. Hiob aber ist gerecht. Er akzeptiert die einfache Antwort auf die Schicksalsschläge nicht. Weder für sich noch für die Opfer von Terror. Sie sind doch unschuldige Opfer! Hiob diskutiert. Mitten in einem Streitgespräch mit seinen Freunden sagt Hiob nun: „Er allein breitet den Himmel aus und geht auf den Wogen des Meers. Er macht den Großen Wagen am Himmel und den Orion und das Siebengestirn und die Sterne des Südens.“ Gott tut das.
Dreht hier Hiob den Spieß um? Fragt er damit nicht noch einmal: Warum? Aber er fragt nicht nach dem Leid, sondern nach dem Überwältigenden in der Schöpfung. Warum lässt Gott das zu? Die wunderbaren Sterne in klarer Nacht. Die sehnsuchtsvolle Weite des Meeres. Die hoffnungsvolle Unendlichkeit des Himmels. Warum lässt Gott all das Schöne zu, was unser Leben reich macht? – Auch an dieser Frage kommt keiner vorbei. Keiner, der jemals in der Natur glücklich war. Keiner, der jemals beschenkt wurde. Keiner, der jemals Zuneigung empfunden hat. Steht mir das zu? Habe ich ein Recht darauf?
Es ist alles ein Geschenk. So wie Hiob sind auch wir auf Gottes Gnade angewiesen und können nichts dafür tun, um sie uns zu verdienen. Und das ist gut. Wie groß wäre der Druck, diesem allmächtigen Gott gerecht werden zu müssen? Doch Gott breitet seine Arme aus, wie den Himmel.
Herzlich grüßt Ihr Pfarrer
Albrecht Bönisch