Evangelische Trinitatisgemeinde am See

Losung für
Samstag, 20. April 2024

Ich will dich entrinnen lassen, dass du nicht durchs Schwert fällst, sondern du sollst dein Leben wie eine Beute davonbringen, weil du mir vertraut hast, spricht der HERR.

Jeremia 39,18

Jesus sprach zu dem Übeltäter: Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein.

Lukas 23,43

Aktuelles

Stellenausschreibung der Evangelischen Kirchengemeinde Reichwalde

Gemeindepädagoge
Stellenausschreibung

Gottesdienste im Oktober 2023

Monatsspruch für Oktober 2023

Seid Täter des Worts und nicht Hörer allein; sonst betrügt ihr euch selbst.

Jakobus 1,22

Herzliche Einladung zu den Gottesdiensten

Petershain Kollm See
mit Kindergottesdienst
01.10.2023
Erntedankfest
--> 10:30 Uhr
Gottesdienst mit Hl. Abendmahl

mit Pfarrer Bönisch
10:30 Uhr
Familiengottesdienst

mit Gerd Neumann & Team
08.10.2023
18. Sonntag nach Trinitatis
9:00 Uhr
Gottesdienst

mit Prediger Morgenstern
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15.10.2023
19. Sonntag nach Trinitatis
--> --> 10:30 Uhr
Gottesdienst mit Hl. Abendmahl

mit Pfarrer Bönisch
22.10.2023
20. Sonntag nach Trinitatis
9:00 Uhr
Gottesdienst mit Hl. Abendmahl

mit Pfarrer Bönisch und Lobpreisgruppe
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29.10.2023
21. Sonntag nach Trinitatis
9:00 Uhr
Gottesdienst mit Hl. Taufe

mit Pfarrer Kriegel
10:30 Uhr
Gottesdienst

mit Waldemar Buttler
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31.10.2023
Reformationsfest
--> --> 14:00 Uhr
Gottesdienst mit Hl. Abendmahl

mit Pfarrer Bönisch

An folgenden Terminen findet jeweils Kindergottesdienst statt: 15.10.23 in See


Erntedank-Gottesdienst

Wir laden Sie herzlich dazu ein, mit Ihren Erntedankgaben Gutes für bedürftige Menschen in Rumänien zu tun.

Benötigt werden zum Beispiel:
Haltbare Lebensmittel, Hygieneartikel, Waschpulver, Pflegemittel, Schulartikel (keine Schulhefte), Genussartikel wie Schokolade, Kaffee usw., natürlich können Sie auch Kürbisse und herbstliche Erntegaben abgeben.

Am 8.10.2023 wird Familie Westphal mit einem Kleinbus nach Rumänien fahren, um die Spenden den Bedürftigen zu überreichen.

Ihre Erntedankgaben können Sie, wie gewohnt, in den Kirchen abgeben oder zum Gottesdienst mitbringen.

Kollm: am Freitag, den 29.09.23, 15:00 – 16:00 Uhr, Samstag, 30.09.23, 9:00 - 10:00 Uhr
See: am Samstag, den 30.09.23, ab 10:00 Uhr
Petershain: wie in den Jahren zuvor


Andacht im Oktober 2023

Seid Täter des Worts und nicht Hörer allein; sonst betrügt ihr euch selbst.
Jakobus 1,22

Wasser predigen und Wein saufen – bei diesem Vorwurf ist jegliches Vertrauen dahin. Das gilt nicht nur für Politiker, die in einer Demokratie darauf angewiesen sind, von einer Mehrheit unterstützt zu werden. Wenn herauskommt, dass sie sich privat ganz anders verhalten, als sie in vollmundigen Reden fordern, dann fühlen sich die Menschen zurecht betrogen. Das gilt auch für Aktivisten, die viel fordern. Es kommt nicht sonderlich gut, in einem Flugzeug gesichtet zu werden, wenn man für den Klimaschutz schon fahrende Autos blockieren wollte.

Wasser predigen und Wein saufen – dieser Vorwurf wiegt bei „professionellen“ Predigern aber noch viel schwerer. In der Kirche ist es nicht üblich, während des Gottesdienstes zu widersprechen. Aber natürlich werden Predigten diskutiert. Und sie werden mit dem Verhalten des Predigers in Verbindung gebracht. Oder mit anderen Äußerungen der Kirche – sei es von ganz oben. Das ist heikel. Wenn auf der Kanzel von Freiheit gepredigt wird und dass die Kirche für alle offen sei, während in den Untiefen des Alltags sich dennoch ein äußerst festes Korsett von Regeln und Bedingungen vorfindet – dann stößt das auf Unverständnis. Auch wenn es für alles eine gute Erklärung gibt, fühlen sich manche dennoch betrogen. Schmerzvoll und völlig berechtigt ist es natürlich bei furchtbaren Verfehlungen, wie sexuellem Missbrauch – gerade, wenn dieser in der Kirche geschieht.

Wasser predigen und Wein saufen – das ist Betrug. Und im Extremfall keine Kleinigkeit. Doch nach dem, was Jakobus schreibt, ist auch „Wasser hören“ ein Betrug, wenn dem nicht Taten folgen. Es ist sogar Selbstbetrug, schreibt er. Das ist die die Herausforderung für Christen. Vorwürfe gegen andere sind schnell erhoben. Manchmal zurecht, manchmal nicht. Aber sie stehen im Raum. Und das Gefühl von verlorenem Vertrauen reicht aus, um Konsequenzen zu ziehen.

Aber wie mache ich das bei mir selber? Was tue ich, wenn ich mich selber betrüge? Wenn ich selber „Wein saufe“ – wie es in der Redewendung heißt –, aber gerne vom asketischen „Wasser“ höre? Es ist eine echte Herausforderung, nicht nur zu fordern, dass einer mal endlich „etwas sagt“. Am besten von der Kanzel. Dass man gerne hört, wie ein bewusster Lebensstil aussieht. Wie Nächstenliebe gelebt werden soll. Wie die Schöpfung bewahrt werden soll und wie man Frieden stiftet. Es ist leicht, gerne zu hören, wenn da jemand sich traut, in der Öffentlichkeit eine deutlich christliche Position zu beziehen. Gerne zu hören, wenn jemand genau meine Meinung laut sagt. Aber wie sieht es in meinem persönlichen Leben aus? Da ist niemand, der mich beurteilen oder gar verurteilen würde – weil kein anderer Mensch in mein Herz schauen kann. Aber ich selber – ich weiß es oft ganz genau, wo ich mich selbst betrüge.

Gottes Wort ist nicht dafür da, dass ich mich darin sonne und meine, die Wahrheit zu wissen. Gottes Wort ist nicht für die Ohren da. Schöne Worte, wenn es mir passt. Starke Worte gegen andere. Gottes Wort hat allein einen Sinn, wenn es praktisch wird, lebendig und sichtbar. Wenn es zur Tat wird. Zu meiner Tat.

Herzlich grüßt Ihr Pfarrer
Albrecht Bönisch