Evangelische Trinitatisgemeinde am See

Losung für
Mittwoch, 15. Oktober 2025

Ihr sollt in Freuden ausziehen und im Frieden geleitet werden.

Jesaja 55,12

Die 72 Jünger kehrten zurück und berichteten voller Freude: Herr, sogar die Dämonen gehorchen uns, wenn wir uns auf deinen Namen berufen. Jesus sagte zu ihnen: Ihr sollt euch nicht darüber freuen, dass euch die Geister gehorchen. Freut euch vielmehr darüber, dass eure Namen im Himmel aufgeschrieben sind.

Lukas 10,17.18.20

Gottesdienste im September 2025

Monatsspruch für September 2025

Gott ist unsre Zuversicht und Stärke.

Psalm 46,2

Herzliche Einladung zu den Gottesdiensten

Petershain Kollm See
Freitag, 05.09.2025
Tag der Schöpfung
--> --> 17:00 Uhr
Abendgottesdienst

mit Pfarrer Bönisch
07.09.2025
12. Sonntag nach Trinitatis
9:00 Uhr
Abendmahlsgottesdienst

mit Pfarrer Bönisch
<-- <--
14.09.2025
13. Sonntag nach Trinitatis
--> 10:30 Uhr
Abendmahlsgottesdienst

mit Pfarrer Bönisch
10:00 Uhr
Familiengottesdienst zum Seer Dorftrubel im Zelt

mit dem Gottesdienstteam
21.09.2025
14. Sonntag nach Trinitatis
9:00 Uhr
Gottesdienst

mit Lektor Heinz Bittner
<-- <--
28.09.2025
15. Sonntag nach Trinitatis
9:00 Uhr
Erntedank-Gottesdienst

mit Pfarrer Bönisch
10:30 Uhr
Erntedank-Gottesdienst

mit Pfarrer Bönisch
<--
29.09.2025
Michaelis
--> --> Einladung in die Christuskirche Niesky
18:00 Uhr
Taizé-Andacht
05.10.2025
Erntedank
--> --> 10:30 Uhr
Familiengottesdienst zum Erntedankfest

mit dem Gottesdienstteam

Gott ist unsre Zuversicht und Stärke.
Psalm 46,2

Nachdem Martin Luther begonnen hatte, die Bibel ins Deutsche zu übersetzen, erschien das Neue Testament im Druck am 21. September 1522. Es wird deshalb Septembertestament genannt. Im Monat September passt es sehr gut, einen Blick in diese erste Ausgabe der Lutherbibel zu werfen. In seiner Übersetzung des Hebräerbriefs beginnt er das 11. Kapitel so: „Es ist aber der Glaube, ein gewisse Zuvorsicht des, das zu hoffen ist…“

Zuvorsicht – In diesem Wort scheint es einen Druckfehler zu geben. Muss es nicht „Zuversicht“ heißen? So, wie es auch im Monatsspruch aus Psalm 46 steht? „Vorsicht“ – ja, das kennen wir und sagen es manchmal mit Angst und Ausrufezeichen, manchmal mit Bedauern und Ungeduld. Aber Zu-Vorsicht? Gibt es das Wort überhaupt?

Zuvorsicht – Martin Luther hat hier für seine Übersetzung der Bibel ein Wort erfunden. Nachdem es oft und viel vorgelesen wurden, verwandelte sich offensichtlich das „o“ in ein „e“, sodass man nur noch Zuversicht sagte. Und man weiß seitdem auch ungefähr, was man damit meint. Im Duden heißt es, dass Zuversicht ein „festes Vertrauen auf eine positive Entwicklung in der Zukunft, auf die Erfüllung bestimmter Wünsche und Hoffnungen“ sei. Das ist eine ganz schön lange Erklärung für etwas, was man mit einem kurzen Wort sagen kann. Deshalb hat Luther wohl auch dieses Wort erfunden. Er schrieb aber zuerst:

Zuvorsicht – Bedeutet das nicht, dass ich etwas zuvor sehe? Also, dass ich schon etwas sehen darf, was noch gar nicht da ist, aber was ganz gewiss sein wird? Also nicht bloß ein positives Denken, ein Optimismus, dass es vermutlich am Ende alles gut wird. Sondern: Eine Gewissheit. Ich darf es schon im Blick haben. Vor dem inneren Auge ist alles schon da. Nicht als Fata Morgana, sondern als wirklicher Zukunftsblick.

Geht das? Oder ist das Magie? – Glaube ist Zuvor-Sicht. Übersetzt Luther. Es geht dabei nicht darum, irgendwelche Ereignisse hellseherisch vorherzusagen. Es geht um den Blick auf Gott. So, wie es auch schon im 46. Psalm steht: „Gott ist unsere Zuversicht.“ Der Blick auf Gott ist ein Blick auf Jesus: Ein Menschenkind von Maria geboren, zum Kreuzestod verurteil und umgebracht. Und: Am dritten Tag von den Toten auferstanden. Dieser Blick in die Geschichte, den wir auch im Glaubensbekenntnis immer wieder aussprechen, ist eigentlich gar kein Rückblick, sondern eine Zuvor-Sicht.

Unser Glaube hält sich an Jesus fest, der jedoch nicht eine Person der Vergangenheit ist, sondern als Auferstandener unsere Zukunft. Mit dem Blick auf sein irdisches Leben, seinen Tod und seine Auferstehung sehen wir unser eigenes Geschick, wenn es mit ihm verbunden ist. Auch wir wurden geboren, leben und werden sterben – aber wir dürfen auferstehen und mit Jesus leben. Diese Gewissheit ist täglich unsre Zuversicht und Stärke.

Herzlich grüßt
Ihr Pfarrer
Albrecht Bönisch